Mit dem Polder Löbnitz setzt der Freistaat Sachsen aktuell eine der wichtigsten Hochwasserschutzmaßnahmen des Landes um. In der Auenlandschaft der Vereinigten Mulde wird ein weiträumiger Überflutungsbereich mit einer Gesamtfläche von 1.436 Hektar geschaffen, der im Hochwasserfall 15 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen könnte. Der Wasserstand in dem Polder kann reguliert werden.
Eine der wichtigsten Funktionen in diesem Hochwassermanagement kommt dem Auslaufbauwerk Polder Löbnitz zu, das die Bauunion Wandersleben in Arbeitsgemeinschaft mit Bickhardt Bau errichtet hat. Im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung Sachsen haben die Mitarbeiter die Betonarbeiten bis Ende 2020 fertiggestellt. Das Bauwerk ist 54 Meter lang und 13 Meter breit. Es besteht aus fünf einzelnen Durchlassöffnungen, die mit mechanischen Stahltoren verschlossen werden.
Ende August wurde die etwa 2 Meter dicke Bodenplatte aus Beton gegossen. 1.300 Kubikmeter wurden damals mit zwei großen Betonpumpen von den Fahrmischern, die in Kolonnen die Baustelle belieferten, in die Schalung gepumpt. Anschließend wurden die beiden Seitenwände und vier Pfeiler in Ortbetonbauweise nacheinander betoniert. An die beiden Seitenwände schließen sich Flügelwände an. Zwischen den Pfeilern und Seitenwänden wurden fünf große Verschlüsse montiert, über die der Wasserabfluss reguliert werden kann. Zusätzlich sind Spundwände gerammt worden, um Unterspülungen zu verhindern.